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Schon seit Jahren will ich die Wiener Zitrustage besuchen – wenn die Gärten in Schönbrunn ihre Zitrus-Schätze präsentieren und man allerlei darüber lernt und davon probieren kann. Dieses Jahr hat es geklappt, und ich bin Mitte Mai nach Wien gereist.
An der Kasse treffe ich mich mit Johanna von dinner4friends, mit der ich mich für die Veranstaltung verabredet hatte. Wir kommen gerade zur rechten Zeit, um die Vorführung zur Gewinnung von ätherischen Ölen mitzuverfolgen. Destilliert werden Blätter von Zitronen, das ganze in einem großen kupfernen Destilliergerät, das mir irgendwie so komplex anmutet, dass ich den Namen schon wieder vergessen habe.
Erklärt wird woraus ätherische Öle gewonnen werden können – nämlich aus den Blättern, Früchten oder Blüten der Zitrusfrüchte. Und dass sie alle anders riechen! Wir können an Kostproben schnüffeln, reiben an Zitrusschalen und stecken zum Schluss unsere Finger unter den tropfenden Auslass des Destilliergerätes, um das frisch gewonnene Öl zu beschnuppern. Ich finde die Präsentation so spannend, dass die Zeit wie im Flug vergeht.
Anschließend schlendern wir durch die Ausstellung. Es gibt Stände, die Bücher über Zitrusfrüchte anbieten, ätherische Öle oder Marmelade. Dann gibt es Gärtnereibetriebe, die Pflanzen verkaufen. Hier erfahre ich einiges über Zitrusbäume und ihre Haltung – und gebe meinen Plan, eine Zitrone oder Kumquat zu Hause durchzubringen endgültig auf. Für das Winterquartier braucht man einen hellen Raum mit einer konstanten Temperatur von 10-12°C, aber bei uns in der Waschküche schwankt die Temperatur zu sehr. Dann ist die Pflanze verwirrt, weiß nicht, welche Jahreszeit ist und wirft alle Blätter ab.
Wir bewundern auch die Bäume, die aus der Sammlung der Zitrusbäume aus den Glashäusern von Schönbrunn geholt wurden und nun in der Orangerie ausgestellt sind. Insgesamt gibt es dort über 500 Sorten, die meisten schon mehr als 100 Jahre alt. So schöne Sorten sind dabei: gestreifte Zitronen (panaschierte Zitronen), Zedrazzitronen, Riesenzitronen, ganz kleine gestreifte Zitronen, Mandarinen, die leicht verschrumpelt wirken, längliche Zitrone und meine besonderen Lieblinge – Buddhas Hand!
Die Inszenierung in den Bögen der Orangerie ist auch sehr gelungen, der Raum lässt die präsentierten Bäume gut wirken.
Nach Mittag besuchen wir die Verkostung von Zitrusfrüchten, auf die ich mich schon besonders gefreut habe. Leider ist ja Katharina Seiser auf Urlaub, aber Elisabeth Buchinger von Sensorikum macht dieses Jahr die Verkostung und ist eine würdige Vertreterin, wie ich finde.
Auf einem Verkostungsraster merken wir an, ob wir die Zitrusfrüchte sauer, süß oder bitter empfinden – was schon mal aufgrund persönlicher Geschmacksempfindung auseinander liegen kann. So empfindet Johanna einige Zitronen eindeutig sauerer als ich. Geschmack ist sehr subjektiv. An Sorten verkosten wir Zetratzitrone, Buddhas Hand, Meyer Zitrone, Süße Zitrone, Limonade, Melarosa und panaschierte Zitrone. Ich finde die Schale von Buddhas Hand sehr aromatisch, wogegen die süße Zitrone ganz ohne Säure irgendwie “falsch” schmeckt. Elisabeth Buchinger erklärt uns, dass man auch aufgrund des Aussehens auf Geschmack schließt und so bei Zitronen natürlich Säure erwartet.
Zitrusfrüchte gehen alle auf die Arten Mandarine, Zetrat und Pampelmuse zurück – alle anderen sind Kreuzungen dieser drei. Und alle haben die speziellen Aromastoffe wie z.B. Citral, die sie so beliebt und einzigartig machen.
Zum Schluss schlendern wir nochmal durch die Ausstellung und können uns an den schönen Zitrusbäumen nicht satt sehen. Es hat sich wirklich gelohnt, für diese wundervolle Ausstellung und Veranstaltung nach Wien zu reisen!
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