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Diesen Sommer war das mit dem Urlaub nicht ganz so einfach. Da unser Auto nicht mit uns nach Schottland wollte, musste ein Ersatzplan her. Das Wetter war supersommerlich und stabil, so haben wir uns fürs Durancetal entschieden: nicht so weit zu fahren mit dem geliehenen Auto sowie Zugang ins Massiv des Écrins und den Parc Naturel Régional du Queyras.
Ich weiß auch nicht, warum wir – da wir doch in den Bergen wohnen – so gerne Urlaub in den Bergen machen. Wohl mal andere Berge sehen. Flachlandurlaub halten wir nicht sehr lange aus. Dann zieht es uns immer wieder auf die Gipfel und in die Schluchten.
Bei Guillestre südlich von Briançon bauen wir unser großes Zelt auf und richten uns häuslich ein. Schon die erste Tour führt uns auf über 3000m Höhe bis zum Refuge des Écrins. Der Anstieg ist lang und die Hitze macht mir zu schaffen. Bis zum Refuge du Glacier Blanc sind zudem Massen an Menschen unterwegs. Nachher wird des unwegsamer und die Menschen weniger. Aber auch anstrengender zu gehen bei all dem Geröll.
Mich fasziniert vor allem der Gletscher. Die Oberfläche ist zwar grau, aber immer wieder leuchtet das Tieftürkis des Eises durch. Der Gletscher hat in den letzten Jahren ordentlich an Masse verloren – pro Jahr rund 1-2m an Stärke. Nur zum Thema Klimawandel… Mit Steigeisen überqueren wir den Gletscher, um zum Refuge zu kommen. Wir übernachten dort und genießen auf der Terrasse das letzte Tageslicht auf den imposanten Bergen gegenüber.
Nach einer unruhigen Nacht (hallo Bohnensuppe!) hüpfe ich gleich vor dem Frühstück nochmal raus, um im ersten Tageslicht Fotos zu machen. Dann machen wir uns an den Abstieg.
Die nächsten Tage gibt es ein bisschen Regen, und wir entdecken nette kleine Sites in der Nähe: die Fontaine Pétrifiante, den Mont Dauphin, die Erdpyramiden und kleine Orte im Queyras. Wir probieren regionale Spezialitäten wie Tourton (mit Käse oder Spinat gefüllte, frittierte Teigtaschen) und Raviol (längliche Kartoffel-Käse-Knödel), sind aber nicht sehr begeistert. Lieber halten wir uns an den guten Käse aus den Bergen: wir kaufen einen guten Beaufort und einen Tome aus dem Queyras.
In Molines-en-Queyras gibt es eine wunderbare Bäckerei, wo wir mehrmals unser Brot und auch Kuchen einkaufen. Jeden Tag gibt es dort ein Brot des Tages, vielfach auch mit nicht ganz herkömmlichen Mehlen. So hatten wir ein sehr gutes Brot mit Kastanienmehl. In Molines kommen wir auch gerade zu einem Fest des Brotes. Im alten Brotofen wurden zu Schauzwecken Brotlaibe wie anno dazumal gebacken. Ein Mann dort erzählt uns, dass die Dorfbewohner früher nur ein Mal pro Jahr Brot gebacken haben, nämlich kurz vor Weihnachten. Gleich nach dem Backen wurde das Brot frisch gegessen, später dann getrocknet und gerieben verwendet.
Die nächste Hochtour führt uns ins Queyras. Eigentlich wollte wir um den Tête des Toillies gehen, aber von Italien schwappen so dicke Wolken herüber, dass wir lieber auf der französischen Seite bleiben und den Weg über den Lac Blanché Supérieur nehmen. Wir erkunden die schönen Seen, spannende Fels- und Karstformationen und abseits des Weges Unmengen an Edelweiß! Auf unseren Wanderungen immer dabei ist eine Tarte des Alpes: vom Geschmack her eigentlich ein Riesenkeks mit Marmelade drauf, eine flache Tarte aus Mürbteig mit Frucht. Sehr lecker und vor allem aus den regionalen Bäckereien sehr empfehlenswert!
Am nächsten Rasttag fahren wir bis an den Lac de Serre Ponçon und besichtigen die Abbaye de Boscodon. Ich habe schon nettere Abbayes gesehen, vor allem in der Provence, aber die Erosionsformen oberhalb der Abbaye sind spannend und erinnern ein wenig an amerikanische Nationalparks.
Weitere Touren führen uns zum Lac d’Eychauda und auf den Mont Guillaume. Immer wieder genießen wir herrliche Ausblicke über die Bergwelt rund um uns herum. Steil abfallende Bergflanken, darunter glitzernde Seen, darüber ein paar wattegleiche Wölkchen. Ich kann mich gar nicht satt sehen.
Am letzten Tag lassen wir uns treiben, verbringen einige Zeit an der Durance und erkunden die Gegend. Am Abend fahren wir zum Abschluss nach Argentière und gehen auf den Uhrturm.
Und verlassen dann die französischen Berge in Richtung Italien mit seinem dichten Nebel.
Beschreibung der Touren:
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