Auf der Ruta Jubierre

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Neben den Bardenas Reales gibt es in Spanien in Argón noch weitere Halbwüstengebiete. Ein sehr sehenswertes befindet sich in der Region Los Monegros.

André recherchiert für unser Reisen ja immer sehenswerte Spots, die er in unsere Karten einträgt. Dort finde ich den Punkt „Tozal de Cobeta“ und weiss damit nichts anzufangen. Meine erste Reaktion ist „wenn ich nicht weiss, was das ist, dann fahren wir dort nicht hin“.

Bis ich dann diesen Punkt im Internet recherchiere und mir Bilder anzeigen lasse. Ein Tozal bezeichnet einen „kleinen Berg“, vor Ort sind frei stehende Sandsteinformationen zu finden, die unterschiedlich ausgebildet sind. Das alles in gelb-orangen Farbabstufungen.

Die nächste Reaktion bei mir ist, dass ich da unbedingt auch hin muss. Zudem finde ich einen Bericht über das Gebiet im Internet. Dort wird die Ruta Jubierre beschrieben, die durch das Gebiet führt.

Also fahren wir nach Sariñena und von dort nach Süden, stellen unser Auto an einer Schotterstrasse ab und nehmen unsere Fahrräder vom Radträger. Es ist recht warm an diesem Nachmittag, die Sonne wärmt noch recht ordentlich. Aber als wir losradeln lässt es sich gut aushalten.

Wir radeln einen Rundkurs bis zum “Tozal de Cobeta” und retour. Beim Tozal machen wir eine längere Pause, stellen unsere Fahrräder im Schatten ab und klettern auf den Felsrücken hinauf.

Dann radeln wir weiter, es geht rauf und runter, und wir kommen an weiteren Felsabbrüchen und -formationen vorbei. Ich kann mich an den Formationen gar nicht satt sehen und könnte ununterbrochen Fotos machen.

Das einzige, was den Spass in der Gegend ein wenig trübt, sind die Schweinezuchten, die überall in die Halbwüste gebaut wurden. Dort weht immer wieder ein gruseliger Gestank vorbei, zudem gibt es überdurchschnittlich viele Fliegen.

Wir verbringen die Nacht an der Kapelle San Miguel, wo wir unseren Bus in deren Schatten parken. Und beobachten, wie die Sandsteinformationen im letzten Sonnenlicht orange aufleuchten.

Nördlich dieses Gebietes sind weitere Tozales in der Karte verzeichnet, wobei nicht alle über Strassen erreichbar sind. Der Tag beginnt recht grau, die Dörfer mit ihren roten Häusern lassen sich oft schwer vor den ebenfalls roten Felswänden ausmachen.

Bei Piracés gibt es noch beeindruckende Felsformationen, wo auf dem Peña del Mediodía einst eine Befestigungsanlage war. Nun führt ein schmaler Pfad zum Fusse des Felsens, dann kann man über ein paar Leitern auf den Felsen und zur alten Befestigung hinaufklettern. Von dort hat man auch einen super Ausblick auf die Ebene unterhalb.

Wie in den Bardenas Reales kehren wir hier auch nochmal nach einem Ausflug nach Westen in das Gebiet zurück. Wir kommen abends nach unserem Ausflug nach Zaragossa an und parken wieder an der Kapelle für die Nacht. Den Aperitivo nehmen wir auf der Eingangsstufe der Kapelle mit Blick auf die Felsformationen.

Am nächsten Tag radeln wir nach Süden, um die weiteren Felsformationen zu erkunden. Erster Halt ist beim Tozal de Colasico, der recht allein und wuchtig in der Gegend steht.

Zu den Tozales de los Pedregales führt ein kleiner Pfad, den wir auch mit den Fahrrädern probieren wollen. Schnell kommen wir drauf, dass das vielleicht nicht die beste Idee war, wir tragen und schieben die Räder durch die Felsen und Felsabbrüche und zwängen uns durch Dornen und Gestrüpp.

Aber das Gebiet ist sehr sehr beeindruckend – unterschiedliche Felsformationen erheben sich über dem kleinen Tal, oft in unterschiedlichen Farben.

Wir fahren bis zum Tozal Solitario, wo uns das Gesamtensemble wieder sehr an den Westen der USA erinnert. Eigentlich wollten wir nochmal dort im Gebiet übernachten, aber ein sandsturmähnlicher Wind treibt uns weiter nach Norden in die Berge.

Ein sehr beeindruckendes Gebiet, wer in der Nähe ist, sollte sich das nicht entgehen lassen. Wenn ich denke, dass ich die Tozales schon von unserer Reiseliste streichen wollte, nicht auszudenken, was wir versäumt hätten.

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