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Nach unseren Tagen in der Garfagnana nehmen wir die Fähre ab Livorno und setzen nach Bastia über. Zwei Woche wollen wir auf Korsika verbringen.
Gleich am Anfang entdecken wir einen wunderbaren Campingplatz: am Schotterstrand gleich unterhalb von Patrimonio haben wir einen Stellplatz mit Meerblick inklusive Sonnenuntergang. Ich nütze die Gelegenheit und gehe schon vor dem Frühstück eine Runde schwimmen. So beginnt der Urlaub gleich wunderbar!
Am ersten Tag erkunden wir ein wenig die Gegend. Wir fahren nach Nonza und schlendern durch das Dorf. Zuerst gehen wir hinauf zum Turm und genießen den Ausblick zurück aufs Dorf und den langen Strand. Dann erkunden wir die schmalen Gassen.
In Patrimonio gibt es nicht nur Wein, sondern auch einen berühmten Menhir, der in einem Park steht. Dem statten wir einen Besuch ab und machen noch einen Abstecher zur Kirche.
Was wir in Patrimonio vermisst haben, ist eine Kooperative, wo man Wein von mehreren Anbietern verkosten kann. So kaufen wir Wein bei der Domaine Montemagni und später noch bei Stéphanie Omleta. Vor allem letzteres Weingut kann ich wirklich empfehlen, der Verkostungsraum ist direkt im alten Steinhaus und wir bekommen viel Informationen zum Wein.
Wir fahren zur schwarz-weißen Kapelle Saint-Michel de Murato. Wir haben Glück und können sie sogar von innen besichtigen. Aber wer sie nur von außen sieht, kann auch zufrieden sein. denn von außen ist sie eh viel schöner. Und wenn ihr dort seid – achtet auf die kleinen Details an der Fassade.
Über schmale Strassen fahren wir durch Dörfer und blicken auf die Weinberge, Felsen und das Meer zurück. Auf dem Heimweg bleiben wir noch an der Kapelle Saint Quilius bei Saint Florent stehen. Die halb verfallene Kapelle mutet mystisch an und ist das perfekte Fotomotiv.
Saint Florent selber ist uns zu touristisch, wir wollen lieber wieder zurück zu unserem einsamen Strand.
Abends steigen wir von unserem Campingplatz noch den Wanderweg an den Felsen hinauf, um an den Klippen ums Eck zu schauen – und entdecken ein riesiges Felstor!
Wir fahren weiter nach Westen und besuchen das Dorf Speloncato. Wer auf der Suche nach regionalen Lebensmitteln ist, wird dort fündig. Gleich auf dem zentralen Platz gibt es einen kleinen Regionalladen, der Produkte aus Zitrusfrüchten, Olivenöl, Würste, Konserven, Marmeladen etc. verkauft.
Wir checken auf einem Campingplatz in Île-Rousse sein und können so direkt von dort abends in die Stadt und zum Leuchtturm wandern. Wir gehen durch den Wald zum Strand und von dort weiter Richtung Stadt. Auch am kleinen Bahnhof der Korsika-Bahn kommen wir vorbei.
Es ist noch immer sehr heiß als wir beim Leuchtturm ankommen und die Abendsonne die Felsen rot aufleuchten läßt. Das Panorama retour auf die Stadt ist einfach grandios, und wir sitzen lange und schauen. Dann kehren wir in der Innenstadt zum Abendessen ein und genießen den lauen Abend auf der Gasse.
Und bei Dunkelheit machen wir uns am Strand retour zum Camping auf…
Aber wir wollen auch die berühmten Flussläufe mit ihren Gumpen sehen und fahren in den Fôret de Bonifatu. Dort steigen wie zum Fluss hinab und wandern direkt im Bachbett flussabwärts. Oder besser: wir springen, klettern, steigen und suchen uns über die vielen kleinen und großen Flusssteinen unseren Weg.
Immer wieder finden wir tiefgrüne Gumpen mit kristallklarem Wasser. Das Wasser ist so klar, dass wir deutlich sehen, wo die Felsen sich im Wasser fortsetzen. Immer wieder baden Menschen in den Wasserlöchern, springen von den Felsen oder liegen in der Sonne. Auch wir gehen ein paarmal Schwimmen und profitieren von der Abkühlung.
Am nächsten Vormittag besuchen wir Calvi und steigen auf den Hügel beim Friedhof hinauf, um die Stadt zumindest ein bisschen von oben zu sehen. Wir schlüpfen durch eine Öffnung beim alten Fort Mozzello, um den besten Blick zu erhaschen. Und der Aufstieg lohnt sich sehr!
Die kleine Markthalle ist dagegen keinen extra Ausflug wert. Es gibt zwar klassischen korsischen Käse und getrocknetes Fleisch, aber das sonstige Angebot ist mager.
Wir machen noch einen Rundgang durch die alte Zitadelle und auf dem Weg nach Süden einen weiteren Halt bei der Kapelle Madonna della Serra.
Nächste Station ist wieder ein sehr origineller Campingplatz nahe dem Plage Gradelle: steile Strassen führen zu den Plätzen, mit etwas größerem als einem Bus kommt man hier gar nicht durch. Dementsprechend sind auch die Gäste.
Gleich am nächsten Tag brechen wir um 7h früh zu einer Wanderung auf. Die Sonne ist kaum über die angrenzenden Berge geklettert, das Licht noch morgendlich rot.
Wir steigen durch die noch nach nachtfrische und duftende Macchia den Bergrücken hinauf. Immer wieder, wenn wir so früh zum Wandern aufstehen, tue ich mir schwer, aus dem Bett zu kommen. Aber spätestens wenn wir unterwegs sind, genieße ich die morgendliche Stimmung und Gerüche, die verschwinden, sobald die Sonne höher steht.
Unser Ziel ist eine Tafoni-Höhle ein paar Hügel weiter. Der Weg führt den Kamm entlang immer mal rauf und runter bevor wir hangquerend zur Höhle gehen. Von hier hat man einen schönen Ausblick aufs Meer und die Küste gegenüber.
Der Rückweg ist im Gegensatz zum Hinweg anstrengend: inzwischen steht die Sonne hoch und brennt unbarmherzig vom Himmel. Da sind die Abstiege im schattenlosen Schotter grenzwertig. Den Nachmittag verbringen wir im Schatten der Bäume auf dem Campingplatz bei einem kühlen Bier und legen die Füße hoch.
Am nächsten Tag nutze ich die Nähe zum Strand und gehe schnorcheln. Das Meer ist ja nicht so mein Element und zuerst muss ich mich überwinden, mich darauf einlassen. Aber dann ist es wunderbar, ich lasse mich treiben, bewege nur leicht die Flossen und beobachte die Fische. Die Unterwasserwelt zieht mich in ihren Bann, unter Wasser ist alles ruhig und langsam, fast meditativ.
Die Fische im Mittelmeer sind vielfältiger und bunter als gedacht, und ich bin an dem Tag kaum aus dem Wasser zu bekommen.
Da es an der Küste sehr heiß ist, wollen wir ins Landesinnere fahren. Auf dem Weg machen wir einen Stopp in Porto und gehen zu alten Turm hinauf. Die Stadt ist sehr touristisch, alle Menschen scheinen auf einen Bootstrip an das anschließende Kap zu warten.
Wir fahren weiter in Richtung Calanque de Piana – das können wir unmöglich auslassen. Wir machen auch die kurze Wanderung zum Chateau Fort, das keine richtige Burg ist, sondern ein Felsen mit der Form einer Burg.
Aber der Ausflug lohnt sich: fast wie in einem amerikanischen Nationalpark türmen sich die unterschiedlichsten Felsformstionen aus rotem Gestein auf. Direkt beim Chateau Fort hat man einen wunderbaren Blick zurück über den Golf von Porto bis zu dem Felsen, wo wir zur Höhle gewandert sind.
Über die enge Strasse fahren wir weiter durch die roten Felsformationen in Richtung Piana und bleiben immer wieder stehen, um die Aussicht zu genießen.
Dann fahren wir ins Landesinnere, über die Pässe und Hochebenen bis nach Corte und von dort weiter nach Tattone. Aber dazu dann im nächsten Beitrag…
Schön! Da bekommt man gleich Lust auf eine Reise nach Korsika. Ich bin schon gespannt auf Teil zwei.