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Dieses Mal stelle ich euch ein fotografisches Thema vor, weil es mir letztes Jahr unterwegs so gut gelungen ist, einen Leuchtturm bei Nacht zu fotografieren. Ich hatte vorher recherchiert, aber nicht wirklich eine brauchbare Anleitung gefunden. Hier meine Erfahrungen zu dem Thema.
Als wir beim Leuchtturm Matxitxako (fragt mich nicht, wie man das genau ausspricht…) im Baskenland ankamen, wusste ich sofort, dass ich hier mein Glück mit den Leuchtturmfotos bei Nacht versuchen musste. Wir parkten unser Auto unterhalb vom Leuchtturm, und dort war auch eine perfekte kleine Fläche, um mein Equipement aufzubauen. So richtete ich noch bei Sonnenschein die Kamera ein.
Das erste Wichtige: nicht zu weit weg vom Leuchtturm aufstellen! Ich hatte schon früher versucht, Leuchttürme bei Nacht zu fotografieren, aber war viiiiel zu weit weg gewesen. Ihr müsst daran denken, dass der Lichtstrahl ja nicht so kräftig ist und die Kamera diesen ja einfangen und abbilden muss. Also gefühlsmäßig eher nah aufstellen.
Was auch hilft, ist Luftfeuchtigkeit. Das kann man nun nicht so gut selbst beeinflussen, aber in Meeresnähe hat man immerhin gute Chancen dafür. Doch sehr heiße und trockene Sommernächte sind wohl nicht so geeignet wie feuchte Frühlings- oder Herbstnächte.
Das bringt mich gleich zum ersten wichtigen Punkt: ohne Stativ geht hier überhaupt nichts. Also für die einbrechende Dunkelheit das Stativ mit guter Sicht auf den Leuchtturm ausrichten und die Kamera mal grob einstellen.
Hier auch den gewünschten Ausschnitt (Zoom) schon einstellen und scharf stellen, weil die Kamera ja dann bei Dunkelheit nichts mehr “sieht”. Und dann nicht mehr anrühren, nicht den Zoom ändern oder die Schärfe. Und immer wieder kontrollieren, dass auch nichts verstellt wurde. Für die Kontrollen später in der Dunkelheit eine Stirnlampe bereit halten.
Ich habe dann schon in der blauen Stunde angefangen, Fotos vom Leuchtturm zu machen. Der Lichtstrahl wird mit einfallender Dunkelheit immer kräftiger und immer sichtbarer. Bei der heutigen Digitalfotografie kann man ja großzügig Fotos machen und anschließend aussortieren.
Auch ein Fernauslöser ist nachts sehr hilfreich. Damit bleiben die Einstellungen an der Kamera unverändert und man verwackelt nicht durch das Auslösen. Zudem kann man mehrere Bilder knapp hintereinander machen während der Lichtstrahl rundum wandert.
Auf was man beim Auslösen achten sollte, sind Gebäude, Dinge, etc. die der wandernde Lichtstrahl beleuchtet. Dadurch werden diese im Bild sichtbar während die Umgebung dunkel bleibt. Beim Leuchtturm Matxitxako waren das links und rechts jeweils ein Sender, die immer wieder beleuchtet wurden und dann in den Bildern sichtbar hervortreten.
Auf der Kamera habe ich mit ISO 100 angefangen und mich dann mit einfallender Dunkelheit langsam auf ISO 1000 hochgeschraubt. Dazwischen war ich auf ISO 500, was die besten Resultate gebracht hat. Die Blende war auf 6,3 und somit auf einem Wert, dass der Leuchtturm bei der Entfernung auch scharf wird. Die Belichtungszeit war fast immer 0,5sec.. Das ist lang genug, um den Strahl sichtbar zu machen, aber auch kurz genug, um den Strahl nicht zu stark zu verwischen. Bei längerer Belichtungszeit sieht man dann nur mehr ein diffuses Licht, aber keinen Strahl mehr.
Ein paar Mal habe ich einfach den Lichtstrahl mehrmals fotografiert während er rundum wandert – so hat man alle möglichen Positionen eingefangen und kann nachher aussortieren, welche den Strahl am besten zeigt.
Hier eine Abfolge des Lichtstrahls, je nach Winkel kommt er besser oder schlechter zur Geltung und die von ihm angeleuchteten Objekte treten deutlich hervor.
Je dunkler es wird, umso besser sieht man den Strahl, aber umso dunkler wird auch die Umgebung und der Leuchtturm selber. So habe ich die letzten Fotos dann mit ISO 1000 gemacht, was man aber an der Qualität der Fotos auch sieht.
Durch die höheren ISO und die Belichtungszeit werden dann die Fotos auch heller und der Leuchtturm sichtbarer, aber das Licht in der Linse selber überblendet leicht und macht die Fensterunterteilungen der Laterne unsichtbar. Ich finde, das ist bei meinen Fotos im Rahmen, aber der Kontrast von Dunkel mit dem grellen Licht ist nicht ganz einfach abzubilden.
Während bei den ersten Bildern meist nur ein Lichtstrahl hervortritt, ist es mir zum Ende hin auch gelungen, alle drei Strahlen – zwar in unterschiedlicher Intensität – sichtbar zu machen.
In der Nachbearbeitung kann man die Helligkeit der Bilder auch noch anpassen, bei meinen Bildern habe ich die Helligkeit überall ein wenig erhöht, um das Gebäude und den Strahl besser sichtbar zu machen.
Natürlich kann man noch an der Qualität der Aufnahmen feilen, aber ich bin doch sehr glücklich, es überhaupt geschafft zu haben, die Leuchtturmstrahlen auf Fotos bannen zu können!
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