Unterwegs durch Katalonien

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Von Katalonien kennen viele nur das berühmte Barcelona, aber Katalonien ist eine recht große Region und hat viel zu bieten. Auf unserer Reise nach Nordspanien ist Katalonien das erste Gebiet, das wir besuchen und durchqueren.

Ja, die Anreise nach Spanien ist lang. Und Spanien ist groß und das in alle Richtung. Wir beschließen bei der Anreise spontan, nicht die Autobahn in Frankreich zu nehmen und dann bei Toulouse die Pyrenäen zu durchqueren, sondern bei Béziers die Küste entlang nach Süden weiter zu fahren und bei Figueres nach Westen in Richtung Olot einzubiegen.

Die erste spanische Stadt, die wir besuchen, ist Besalú – eine kleine mittelalterliche Stadt. Wir parken außerhalb der Altstadt und bummeln durch die engen Gassen. Im Nachhinein betrachtet war Besalú die touristischste Stadt auf unserer Reise. In den Gassen reiht sich ein Souvenirshop an den anderen, und es tummeln sich massig Besucher:innen an diesem sonnigen Samstag.

Am beeindruckensten in Besalú ist die große Brücke, die durch einen Turm unterbrochen wird und den Fluss Fluvià überspannt. Wir werfen einen Blick in die Kirche Sant Pere de Besalú und lassen uns durch den Ort treiben.

Am nächsten Tag besuchen wir Castellfollit de la Roca und ja – Roca (Felsen) ist hier Programm, die Häuser von diesem kleinen Ort drängen sich auf einem schmalen Basaltfelsen zusammen.

Wir waren 2018 schon hier gewesen und hatten unterhalb Pause gemacht. Diesmal parken wir oben im Ort und schlendern durch die Gassen. Dann gehen wir den schmalen Pfad zur Aussichtsbrücke hinunter, um auf Castellfollit zurück zu schauen.

Wir fahren weiter nach Westen und machen einen Stopp in Sant Joan de les Abadesses. Eigentlich wollten wir dort nur die alte Brücke besichtigen, aber es gibt einen netten kleinen Pfad im Grünen, den wir erkunden.

Leider hat das berühmte Kloster geschlossen, aber wir können einen Blick in den Palau de l’Abadia werfen. Dann sitzen wir noch auf dem Platz davor und trinken einen Kaffee.

Es ist Sonntag und schnell lernen wir, dass man in Spanien am Sonntag nicht viel mehr machen kann als Outdoor-Aktivitäten oder in der Bar abhängen. Alles andere ist (meist) geschlossen. So hat auch in Ripoll alles geschlossen, und wir fahren bis Berga, um dort zu übernachten.

Nächstes Ziel ist Organyà, aber auf dem Weg entdecken wir durch Zufall noch einen spannenden Modernisme-Friedhof bei Olius, der auf der Hauptstrasse ausgeschildert ist. Der Friedhof ist klein, aber es gibt originelle Details zu entdecken.

Sonst ist Katalonien im Nordosten übrigens sehr sehr waldig und hügelig. Irgendwie stellt man sich Spanien doch immer anders vor. Aber die Landschaft ändert sich deutlich als wir bei Bassella nach Norden abbiegen. Wir wollen bei Organyà eine kleine Radtour zu den Wasserfällen machen.

Vorher schon wird die Landschaft rauher und bergiger, die Kalkrücken erheben sich schroff und steil. Nördlich von Oliana fährt man durch eine Schlucht und dann an einem Stausee entlang, wo sich immer wieder beeindruckende Aussichten ergeben.

Der Weg zu den Wasserfällen in Organyà ist nicht sehr lang, aber mit den Fahrrädern eine kleine Herausforderung, da es eigentlich ein Wanderweg ist. Aber wir kommen gut an und können die Wasserfälle und die Pools darunter für uns exklusiv genießen. Das Wasser ist glasklar, die Pools tieftürkis. Ich muss natürlich auch eine Runde schwimmen, und das Wasser ist eisigkalt. Wir stellen fest, dass sich der Umweg für diesen Ausflug durchaus gelohnt hat.

André will unbedingt Lleida besichtigen, also fahren wir diesmal nach Süden. Die Landschaft wird hier flacher und deutlich trockener, aber es wird auch deutlich wärmer. In Lleida parken wir ein wenig außerhalb und nehmen die Fahrräder in die Stadt.

Im Gemeindeamt kann man im Untergeschoss alte Ruinen aus der Römerzeit und dem Mittelalter bewundern. Wir lassen die Räder dort stehen und machen uns auf zur alten Kathedrale, die über dem Ort tront. Praktischerweise muss man da nicht hinaufgehen, sondern man kann einen Aufzug nehmen.

Leider können wir in der Kathedrale nur die Kirche besuchen. Im alten Kreuzgang wird nämlich gerade ein Film gedreht als wir dort ankommen. Wir staunen nicht schlecht, wie dort “tote” Ritter überall herumliegen und ein prachtvoll gekleideter Ritter seinen grossen Auftritt hat.

Wieder in der Stadt radeln wir noch zu einem Jugendstiltheater bevor wir uns auf die Weiterreise machen. Lleida hat nun nicht so viele Radwege, aber die wenigen nutzen wir. Es ist schon lustig, durch fremde Städte zu radeln und sie auf diese Weise zu erkunden.

Nach unserem Besuch in Lleida verlassen wir Katalonien und fahren ins benachbarte Aragon im Westen weiter.

2 Comments

  • Ute 14. Oktober 2024 at 8:56

    Wunderschöne Bilder – vielen Dank, hat mein Montagmorgen-Herz sehr erfreut!

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    • alex 14. Oktober 2024 at 19:39

      danke für das nette feedback 🙂

      Reply

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