Ausflüge rund um Napp (Lofoten, Teil 3)

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Von unserem Haus in der Bucht brechen wir jeden Tag zu Ausflügen auf, viele Ziele sind recht schnell zu erreichen. Wieder erweist sich die ausgewählte Wohnlage klar als Vorteil.

Gleich am ersten Tag sind wir voller Tatendrang und wollen etwas sehen und erleben. Die Wolken hängen tief, aber es ist kein Regen angesagt. Was wir aber noch nicht wissen ist, dass wenn kein Regen angesagt ist, es nicht unbedingt heissen muss, dass nicht trotzdem Feuchtigkeit aus den Wolken fällt. Aber egal.

Wir fahren nach Nesland, von dort wollen wir ins berühmte Nusfjord gehen. Die Wanderung sieht nicht allzu lange aus, aber wir lernen schnell, dass das umrunden der Schlammlöcher und das auf und ab auf den Felsen doch seine Zeit braucht. Im Nieselregen sind wir irgendwann so entmutigt, dass wir schon umdrehen wollen, aber Nusfjord scheint nur mehr ums Eck zu liegen, also gehen wir weiter. Und gut, dass wir so entschieden haben.

Nesland besteht aus ein paar bunten Häusern, hier parken wir und machen uns in Küstennähe auf den Weg. Beim Rückblick sehen wir die nächsten Buchten und Felsen im grau der Wolken verschwinden.

Nach rund zwei Stunden erreichen wir Nusfjord und kommen quasi von hinten im Ort an. Zuerst gehen wir durch ein paar kleine Buchten, vorbei an den typischen roten Häusern.

Im Dorfkern treffen wir auf die alten gelben Handelshäuser im Zentrum, die sich um den kleinen Hafen drängen. Getrocknete Fische sind immer wieder mal aufgehängt, in einem der alten Speicher wird eine Ausstellung zu regionaler Geschichte gezeigt.

Von dem zentralen großen Felsen kann man gut Fotos vom Dorf und der Bucht machen. Durch die Wanderung ersparen wir uns wenigstens den “Eintritt” ins Dorf, der normalerweise kassiert wird.

Und wir kehren im alten Nusfjord Landhandel auf einen Kaffee ein und gönnens uns warme Waffen mit dick Sahne und Erdbeermarmelade. Danach machen wir uns eindeutig besser gelaunt auf den Rückweg – und der Regen verzieht sich ebenfalls.

Einen anderen Tag fahren wir in Richtung Ballstad und bleiben noch kurz bei der auffälligen roten Kirche bei Gravstad stehen. Danach spazieren durch Ballstad und sehen uns ein wenig um.

Direkte am Hafen liegen relativ viele Fischerboote, in einer Werft wird an Schiffen gearbeitet. Ferienhäuser in traditionellen roten Holzhäuschen stehen in Stelzen über dem Wasser, Gestelle zum Fischtrocknen ziehen sich beim Hafen entlang.

Auf der anderen Seite der Bucht sehen wir ein altes Wikingerschiff liegen. Es scheint ein wirklich altes zu sein, ist aber gut in Schuss. Erst später merken wir, dass es hier wohl zur Rennovierung liegt, da es im Wikingermuseum eindeutig fehlt. Und wir freuen uns, dass wir es quasi “privat” besichtigen konnten.

Leider ist an dem Tag das einzige Café in Ballstad geschlossen, so können wir nur ein wenig am Hafen sitzen, aber weder auf Waffeln noch auf eine Zimtschnecke einkehren.

An einem schönen fast wolkenlosen Tag wandern wir uns direkt von Napp aus nach Süden den Nappstraumen entlang. Im nachhinein finde ich, dass dies eine der schönsten Wanderungen auf den Lofoten war.

Bei kurze-Hosen-Wetter klettern wir die großen Felsen hoch über dem Straumen entlang. Zuerst kommen wir zu einer verlassenen Siedlung, die zwar noch über eine kleine Bucht zum Anlegen von Booten verfügt, aber sonst verlassen ist.

Weiter die Küste entlang klettern wir auf Felsen, springen über Bäche und sehen in die gewaltigen Nebentäler hinein, wo das Wasser in Wasserfällen aus den Wänden fließt. Nicht immer ist der Weg klar, aber solange kein Wasser steht, kommt man eigentlich überall durch.

Bei Andopen bauen ein paar Männer an einem Haus, ein paar Schafe liegen in der Sonne und die wenigen Häuser spiegeln sich in einem kleinen See. Wir gehen noch ein bisschen weiter zum Sørdalsvatnet, wo eine Holzbrücke den Ausfluss des Sees überspannt.

Dort jausnen wir bevor wir uns wieder auf den Rückweg machen. Das Wasser ist dort durch den Zusammenfluss des Süss- und Salzwasser ganz eigen, also ob es nicht ganz klar wäre, wie geartig. Dabei ist das Wasser hier glasklar.

Zudem leuchten am See die Bäume in den kräftigsten Herbstfarben.

Auf dem Weg zurück sparen wir uns ein paar Umwege auf die Felsen hinauf, aber die Wanderung dauert doch ein paar gute Stunden.

In Napp empfehle ich euch unbedingt bei Lofoten Seaweed einzukehren – dort bekommt ihr innovative Produkte aus Seetang von den Lofoten. Auch als Mitbringel perfekt!

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