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Wir waren im Sommer im Waldviertel und haben uns in Mohnzelten verliebt. Deshalb mussten sie jetzt unbedingt nachgebacken werden, weil es hier im Westen keine verlässliche Quelle für Nachschub gibt.
Ich hatte ja vorher schon von Mohnzelten gehört und war mir nicht sicher, ob ich sie schon mal probiert hatte. Aber vor Ort im Waldviertel haben wir uns durch unterschiedliche Typen gekostet: im Supermarkt gekaufte, vom Bäcker, im Regionalladen. Und ja, es gibt schon deutliche Qualitätsunterschiede. Vor Ort würde ich empfehlen, bei ortsansässigen Bäckerein nach den frischen Mohnzelten Ausschau zu halten.
Bis ihr aber ins Waldviertel kommt, könnt ihr sie selber backen!
Der Teig enthält Erdäpfel, die ihm eine schwere Charakteristik geben. Wichtig ist, dass ihr mehlige Erdäpfel verwendet, damit der Teig durch die Stärke gut zusammenhält. Bei uns gibts (mit wenigen ausnahmen) sowieso immer nur mehlige Kartoffeln im Hause.
Der Mohn wird vom Teig umhüllt, dieser wird verschlossen und kommt auf der Unterseite der Zelten zu liegen. Dadurch kann der Teig an dieser Stelle dicker werden. Abhilfe würde schaffen, wenn man den Rand ein wenig dünner ausrollt als die Mitte – aber da bin ich mir nicht sicher, ob ich das technisch hinkriege. Oder man schneidet Segmente aus dem Teig heraus, bevor man ihn in der Mitte zusammenklappt.
Beides habe ich bei den Mohnzelten heute nicht probiert, ihr seht deshalb auf den Fotos deutlich die Verdickung des Teiges auf der Unterseite. Aber die Zelten sind so auch gut. Wenn ihr Vorschläge für eine Optimierung des Teiges habt, dann immer gerne her damit!
Ich habe die Füllung mit ein wenig Powidl ergänzt, um sie ein bisschen fruchtiger und feuchter zu machen. Sonst könnte man nur die Buttermenge erhöhen, aber das wollte ich nicht.
Die Mohnzelten fallen sehr saftig und nicht zu süß aus. Meiner Meinung nach sind sie genau richtig so und brauchen mit denen aus dem Waldviertel keinen Vergleich scheuen. Aber bildet euch doch selbst ein Bild!
PS: Wir haben ein wenig über den Namen “Zelten” gewitzelt. Das kommt aus dem Germanischen und bedeutet “flacher Kuchen”. Wobei immer eine Füllung (in dem Fall Mohn, das können aber auch Trockenfrüchte sein) von einem Teig ummantelt und gebacken wird. Und die Einzahl heisst nicht etwa “Zelt”, sondern ebenfalls “Zelten”…
Mohnzelten
Für den Teig:
175g Erdäpfel
250g Mehl
100g Butter
1 Ei
1 Prise Salz
Für die Füllung:
85g Milch
80g Zucker
40g Butter
170g geriebener Mohn
2 EL Powidl
1 Schuss Rum
1 Eigeld & ein Schluck Milch
Die Erdäpfel mit der Schale kochen, kurz auskühlen lassen, dann schälen und zerdrücken oder durch die Kartoffelpresse drücken. Die Zutaten für den Teig miteinander verkneten und in 8 gleiche Teile teilen. Diese Teigstücke zu rund 5mm dicken Scheiben ausrollen. Wenn möglich schauen, dass die Scheiben in der Mitte ein wenig dicker sind als am Rand.
Das Backrohr auf 180° Ober-Unterhitze vorheizen.
Für die Füllung die Milch, den Zucker und die Butter aufkochen lassen. Dann mit dem Mohn, dem Powidl und dem Rum verrühren, ein wenig abkühlen lassen. Die Füllung auf die Teigkreise verteilen. Dann die äußeren Ränder in der mitte zusammenfassen und zusammendrücken, den Zelte umdrehen und mit der Hand behutsam flach drücken. Wegen dem Flachdrücken darf der Teif auch nicht zu dünn sein – er zieht sich hierbei noch auseinander.
Das Eigelb mit der Milch vermischen und damit die Zelten einpinseln. Jeden Zelten mit einer Gabel vorsichtig ein paarmal einstechen. Die Zelten rund 25min. goldbraun backen.
Durch den einhüllenden Teig halten Zelten recht lange frisch, aber bei uns waren sie gleich aufgegessen.
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