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Untypisch für unser sonstigen Urlaube – wir fahren für zwei Tage nach Florenz und nutzen es aus, dass wegen Nebensaison und Pandemie wenig TouristInnen vor Ort sind. Und ich habe mir schon so lange gewünscht, Florenz zu entdecken!
Wir checken auf dem städtischen Campingplatz ein – und es ist furchtbar. André jammert ordentlich, aber anders geht es nicht. Der Platz ist teuer und die Stellplätze trotz grundsätzlich flachem Gebiet geneigt. Und voll ist es auch. Wir haben Glück und bekommen einen relativ flachen Platz weit hinten, wo es ruhig ist.
Aber vom Campingplatz sind wir in 20min. mit dem Bus direkt in der Innenstadt. Und das ist schon etwas.
Gleich am Anfang wollen wir das Battistero di San Giovanni direkt am Dom besichtigen. Brav stelle ich mich um Karten an und bewundere den Dom im Sonnenlicht. Mit dem Ticket gehen wir zuerst ins Dommuseum, dann ins Battistero. Das Innere wird leider gerade rennoviert, aber ein Teil der wunderschönen Deckenzeichnungen ist sichtbar.
Der Dom selber ist ein Kunstwerk für sich. Die Fassade wurde erst relativ spät ausgebaut und strahlt in hellem Marmor mit dunkleren Streifen, dazwischen reich verzierte Simse und Figuren, dass man bei längerem Betrachten immer etwas Neues entdeckt.
Mehrmals in den zwei Tagen kommen wir am Dom vorbei. Immer wieder bleiben wir staunend stehen und entdecken neue Details. Zudem scheint die Sonne immer anders auf das Gebäude und wir müssen immer wieder Fotos machen. Für die Sonne auf der Fassade muss man um diese Jahreszeit am späten Nachmittag vorbeikommen.
Wir gehen auch in den Dom hinein, aber wegen der Pandemie ist ein grosser Bereich abgesperrt. Das, was ich sehe, begeistert mich nicht so sehr, da fand ich den Dom in Pisa beeindruckender. Das darf man den Florentinern nur nie sagen…
Wir schlendern durch die Innenstadt in Richtung Arno, vorbei am Palazzo Vecchio mit dem Neptunbrunnen und der Kopie des David vor dem Eingangstor. Wir durcqueren den Hof der Uffizien und treten ans Ufer hinaus.
Und genau dort ist mein Lieblingsplatz in Florenz: gegenüber der Ponte Vecchio, an der die kleinen bunten Häuser kleben und über dem Wasser zu schweben scheinen. Auch hier kommen wir in den nächsten Tagen mehrmals vorbei. Am zweiten Tag auch in der Früh, wenn die Ruderer auf dem Fluss und unter der alten Brücke durchfahren und die Morgensonne ein wunderbar weiches Licht auf die Brücke malt.
Nach einem Besuch im Galileo-Museum und ganz vielen Globen und spannenden Erfindungen, regnet es. Und irgendwie brauchen wir eine Pause.
So suchen wir uns einen Tisch im noblem Gilli und bestellen „due cappuccini“. Die Törtchenauswahl ist zwar grossartig, aber die lassen wir trotzdem aus.
Anschliessend schlendern wir durch die Gassen, lassen uns treiben. Wir schauen am Markt vorbei, aber dort ist alles schon zu. Wir kaufen Cantuccini morbidi in vier verschiedenen Sorten in einem speziellen Cantuccinigeschäft. Mein Favorit: Orange und Schokolade!
Im Vecchio Forno kehren wir auf Pizzaecken ein. Eigentlich wollten wir richtig Pizza essen gehen, aber nachmittags haben wir mit unserem Wunsch keine Chance.
Aber der Vecchio Forno ist grossartig: neben Pizza von Blech gibt es eine riesige Auswahl an Keksen, frisches Brot sowie Schiacciatine all’Uva – wie es sich für die Jahreszeit gehört.
Am zweiten Tag brechen wir früh auf – wir haben Karten für den ersten Slot in den Uffizien gebucht. Die Uffizien sind wirklich riesig, wir gehen zwischen Sälen und alten Gemälden richtiggehend verloren. Die berühmt Venus von Botticelli ist echt wert, besucht zu werden, aber alle anderen alten Meister sind ebenso vertreten. Das Gebäude selber ist ebenso ein Kunstwerk und vielfach mit Gemälden und Statuen ausgestattet.
Zwei Sachen lohnen sich zudem in den Uffizien: der Ausblick vom zweiten Stock hinunter auf die Ponte Vecchio und eine Kaffeepause in der Cafeteria mit Blick auf den Palazzo Vecchio. Und aufgrund der vielen Gemälde hatten wir eine Pause dringend nötig!
Nach einem Abstecher in den Palazzo Vecchio gehen wir nach Santo Spirito hinüber. Dort nahe der Piazza Santo Spirito gibt es ein Slow Food Lokal, wo wir uns ein ausgiebiges Mittagessen gönnen.
Das Menu ist formlos an der Mauer ausgehängt, die Tische säumen die Strasse und sind voller Florentiner auf Lunchpause. Wir suchen uns aus dem Angebot von traditionellen Gerichten etwas aus und geniessen eine Karaffe Wein dazu.
Anschliessend machen wir uns zur Piazzale Michelangelo hoch über der Stadt auf, um auf ebendiese zurück zu blicken. Zu unseren Füssen breitet sich Florenz aus und leuchtet in der Sonne bevor schwarze Gewitterwolken wieder den Himmel verdunkeln.
Wenn man noch höher steigt und zur Chiesa di Miniato al Monte hinaufgeht, hat man fast noch einen besseren Blick als von der Piazza, weil die Parkplätze hinter den Bäumen verschwinden.
Ein Besuch der Chiesa selber ist auch sehr lohnenswert: ich liebe diese alten Kirchen in Hallenform, eher karg, mit düsteren Ecken und mit schönen alten Fresken. Und davon hat es in der Chiesa di Miniat al Monte genug!
Wir wählen einen anderen Abstieg und halten auf die Chiesa Santa Croce zu. Ich dachte, wir hatten die Hauptattraktionen schon gesehen, aber diese Kirche solltet ihre euch nicht entgehen lassen.
In der Kirche selber befinden sich zahlreiche Gräber von Berühmtheiten wie Machiavielli oder Galileo Galilei, aber auch die Kirche und ihre Nebenschiffe ist sehenswert. Dazu kommt noch der dahinter liegende Hof und weitere Gebäude.
Viel gäbe es noch zu sehen in Florenz, aber für den ersten Besuch bin ich schon sehr zufrieden. Aber es bestehen keine Zweifel – wir werden wieder kommen!
Gesammelte Food-Adressen:
- Gelateria Santa Trinita: Eis essen mit Blick auf die Ponte Vecchio (Piazza de’ Frescobaldi, 11/red)
- Vecchio Forno: Pizza, Kekse und frisches Brot (Via Guelfa, 32)
- Il Cantuccio di San Lorenzo: Cantuccini zum Abwinken und vielen Sorten (Via Sant’Antonio 23R)
- Café Gilli: altehrwürdiges Café mit großer Terrasse und enormer Törtchenauswahl (Via Roma, 1r)
- Eataly: Delikatessen aus ganz Italien (Via de’ Martelli, 22R)
- Trattoria Casalingua: Slow Food Trattoria abseits der Touristenpfade (Via dei Michelozzi, 9/R)
- Osteria All’antico Vinaio: Edelsandwiches für den großen Hunger zwischendurch (Via dei Neri, 76R)
- Simbiosi Organic Pizza: Biopizzeria (Via De’Ginori 56R)
Hach, Florenz! Ich freue mich sehr wenn wir wieder richtig reisen dürfen.
ich könnt auch schon wieder aufbrechen… ich hoffe, nächstes jahr dann!