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Anfang Februar war ich mit meiner Blogger-Kollegin Juliana in Rom zu unserem jährlichen gemeinsamen Wochenende. Eigentlich war ja ein Koch- und Fotokurs geplant, der aber kurzfristig abgesagt wurde. So sind wir eben alleine losgezogen und haben die besten Fotospots der Stadt gesucht.
In Februar ist in Rom relative Nebensaison, was aber nicht heisst, dass wenig Touristen unterwegs sind. Trotzdem hat man beim Petersdom oder bei den Vatikanischen Museen lange Schlangen, wenn man nicht vor allen da ist. Wenn man früh unterwegs ist, kann man zudem in der blauen Stunde oder bei Sonnenaufgang zu fotografieren. Die Tage sind ja noch nicht so lang, dass das Aufstehen auch erträglich bleibt.
Pflicht als Ausrüstung für Fotos in der Nacht oder am frühen Morgen ist ein vernünftiges Stativ, ohne dem geht gar nichts. Hilfreich ist auch ein Fernauslöser, aber die Einstellung mit verzögerter Auslösung tut’s auch. Und ihr braucht natürlich eine Kamera, wo ihr händisch die Belichtung einstellen könnt, um die Helligkeit der Bilder optimal zu steuern.
1. Ponte Umberto I und Ponte Sant’Angelo
Gleich am ersten Abend machen wir uns an den Tiber auf. Wir wollen den Petersdom und die Engelsburg von den Brücken Umberto I und Sant’Angelo fotografieren. Von der Ponte Umberto I hat man schon einen super Ausblick über den Fluss und auf den Petersdom in der Ferne.
Aber geht am Südufer direkt an den Fluss hinunter. Dort gibt es einen flussbegleitenden Weg, den man bis zur Ponte Sant’Angelo weitergehen kann und sich immer wieder neue fotogene Motive zeigen.
Wie wir dort waren, lag ein altes Schiffswrack im Wasser, zudem gibt es Stufen zum Wasser hinunter. Mit der Zeit kommt die Engelsburg ins Blickfeld und spiegelt sich im Fluss.
Unter der Ponte Sant’Angelo kann man durchgehen und die Brücke auch noch von der westlichen Seite fotografieren. Ein wenig Obacht muss man mit der sehr hellen Beleuchtung auf den Brücken selber geben, die im Bild nicht immer optimal sind.
Bei der Ponte Sant’Angelo kann man dann wieder auf den Lungotevere hinaufgehen.
2. Die Kuppel vom Petersdom
Im Petersdom war ich ja schon vor Jahren gewesen als wir mal auf der Durchreise in Rom waren. Aber meine Freundin wollte diesmal unbedingt in die Kuppel des Doms hinaufsteigen. Aber: hier heisst es früh aufstehen, wenn man nicht anstehen und sich nicht mit anderen Menschen um die Aussicht drängen will.
Die Kuppel öffnete um 7:30 – wir waren um kurz vor dieser Zeit schon vor Ort und haben die ersten Fotos vom Petersdom in der Morgensonne fast ohne Menschen gemacht. Auch beim Security-Check waren nur eine handvoll Leute vor uns, dass wir ohne Anstehen unsere Karten für die Kuppel kaufen konnten.
Wir haben dann in den Aufzug investiert, um schneller oben zu sein. Immerhin muss man nach dem Aufzug trotzdem noch über 300 Stufen weiter hinaufsteigen.
Aber schon der erste Ausblick in die Kuppel nach oben und in den Dom nach unten ist überwältigend. Die Menschen im Dom sind klein wie Spielzeuge. Das Spruchband innerhalb der Kuppel ist 2m hoch, sieht vom Dom unten winzig aus, aber sagt schon einiges über die Dimension der Kuppel.
Man geht dann in der Kuppel weiter nach oben, die Stufen lehnen sich an die Kuppel an, die Gänge werden schmäler und schiefer. Oben angekommen, ist die Aussicht einfach umwerfend.
Wir sind gerade nach Sonnenaufgang oben angekommen, das weiche orange Sonnenlicht lag über dem Petersplatz und der Stadt. Zudem waren eben so wenige Menschen auf der Kuppel, dass wir auf alle Seiten in Ruhe unsere Fotos machen konnten.
Beim Abstieg lohnt es sich, noch auf dem Dach des Petersdoms in Richtung Platz vor zu gehen. Da sieht man die Statuen von hinten, die man vom Platz unten auf dem Sims des Gebäudes sieht. Vom Platz aus sehen sie wie vollständige Statuen aus, aber von hinten sieht man, dass sie auf der Rückseite recht massiv und grob behauen sind.
Zudem gibt es für alle, die regelmäßig italienischen Kaffee brauchen, auf dem Dach eine Cafeteria.
3. Collosseum und Forum Romanum bei Tagesanbruch
Verschiedene Websites geben ziemlich gut an, wann vor Ort die blaue Stunde anbricht. Wobei Stunde ein wenig übertrieben ist – die sogenannte blaue Stunde hat in Rom im Februar rund 15 Minuten gedauert. Blaue Stunde wird die Zeit genannt, wo die Dämmerung eingesetzt hat, aber die Sonne noch nicht aufgegangen ist. Der Himmel zeigt sich in einem tiefen Blau. Blaue Stunde gibt es am Morgen und am Abend und dauert je nach Ort und Jahreszeit unterschiedlich lange.
Wir hatten uns entschieden, die blaue Stunde am Morgen zu nutzen, um das Collosseum zu fotografieren. Vorteil am Morgen ist, dass hier noch wenige bis keine Menschen unterwegs sind, die dann in unsere Fotos rennen können. Und wir waren wirklich (fast) alleine beim Collosseum.
Das Collosseum gelb angeleuchtet, dahinter der tiefblaue Himmel – ein Fest für uns Fotografinnen! Der beste Fotospot hier befindet sich an der Westseite des Collosseums, wo es einen relativ freien Platz auf das alte Bauwerk gibt.
Als der Himmel dann langsam immer heller wurde und die blaue Stunde beendete, haben wir beschlossen, auf den Sonnenaufgang am Forum Romanum zu warten. Hier gibt es einen ziemlich guten Aussichtspunkt auf dem Kapitol, wo die Via del Campidoglio in die Via Monte Tarpeo mündet.
Von dort sieht man über das gesamt Forum Romanum und ist bei Sonnenaufgang genau gegenüber der Sonne. Nachdem der Himmel sich in allen möglichen Rottönen verfärbte, stieg dann die Sonne endlich über die Häuser und tauchte das Forum Romanum in das erste Licht des Tages.
Auch beim Rückweg in Richtung Collosseum konnten wir noch einige tolle Fotos machen, wo die Sonne die roten Backsteine der Gebäude noch leuchtender, noch röter erscheinen liess.
4. Die Altstadt rund um die Piazza Navona und das Campo dei Fiori
Westlich der Piazza Navona und nord-westlich vom Campo dei Fiori befinden sich eine Menge alte Gassen, die eine Reihe an schönen Fotomotiven bietet. Wir waren hier ein paar Mal unterwegs und haben stets Neues entdeckt: sei es kleine Engel an Hausmauern oder schmale Eckhäuser an den Kreuzungen.
Hier finden sich aber auch malerische enge Gassen und Innenhöfe wie der Arco degli Acetari in der Via Pellegrino. Auf dem Campo dei Fiori findet sich immer ein farbenfrohes Motiv auf dem täglich stattfindenden Markt. Nicht alle Produkte dort würde ich als autentisch einstufen, aber für Fotos sind die bunten Gemüsesorten und Blumen einfach hervorragend.
Hier sind aber auch Einheimische in den Gassen unterwegs und mit ein wenig Glück kann man den einen oder anderen Schnappschuss machen.
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