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Herbst auf dem Teller. Kochen, wenn es draußen kühler wird. Das wäre alles eine kleine Geschichte wert, aber heute soll es um Grundsätzliches gehen, um “Frauen zurück an den Herd” und um Rollenverständnisse.
Ich koche für mein Leben gerne und denke mir gerne Rezepte aus. Ich nerve meine Familie mit Monologen über Essen und Zutaten. Ich kann mich darin verlieren, lese Kochbücher wie Romane und bin ständig auf der Suche nach den perfekten regionalen Lebensmitteln oder neuen ProduzentInnen. Manchmal überlege ich mir, ob ich damit auch in eine Rolle schlüpfe. Bis zu einem gewissen Grad schon, aber meine Kochlust lässt sich wohl nicht vergleichen mit der auferlegten Pflicht von Frauen, pünktlich zu vereinbarten Zeiten genug Essen auf den Tisch zu bringen. Einer der Pflichten die “erwartet” werden, wie viele andere Dienstleistungen im Haushalt.
In meiner Familie haben wir die Aufgaben anders verteilt und ich bin froh darum. Ich gehe täglich außer Haus, mein Mann arbeitet selbstständig von zu Hause und kümmert sich gleichzeitig um alles notwendige und der Junior leistet auch seinen Beitrag. Außer eben Kochen ist eben meine Aufgabe, das würde auch auch nicht abgeben wollen.
Die Stimmung in unserer Gesellschaft geht aber seit einiger Zeit vermehrt in die Richtung “Frauen an den Herd”, als Synonym für weibliche Pflichten, nicht ausgesucht, oft nicht abgesprochen. Und es geht noch viel weiter: unterschwelliger Sexismus, Abwertung, nicht Ernst nehmen, Benachteiligung. Ich bin auch mit diesen Situationen konfrontiert, dabei war ich immer in männlichen Domänen unterwegs und bin es immer noch: in der HTL, in technischen Berufen, in der Politik. Meist habe ich mich nie um diese Unterschwelligkeiten gekümmert und mir einfach meinen Platz genommen. Aber es braucht auch Energie und Selbstbewusstsein dafür.
Deshalb habe ich schon zur Einreichung das Frauenvolksbegehren unterschrieben. Ich weiß, für Werbung dafür ist es schon ein wenig spät, aber am Montag habt ihr noch die Gelegenheit, dafür zu unterschreiben. Es ist wichtig, ein Zeichen gehen diese teils unterschwellige, teils offene Benachteiligung zu setzen.
Retour zu dem Huhn, diesmal mit Weintrauben und Estragon, dazu sämiger Schlagobers. Alles schnell gemacht, das ganze auch fein fotogen und geschmacklich der Hammer. Könnt ich wieder machen, empfehle ich euch dringend.
Huhn mit Weintrauben und Estragon
je 4 Hühner Ober- und Unterkeulen
1 rote Zwiebel, fein gehackt
1/2 TL Fenchel, grob zermahlen
1 großzügige Prise Kreuzkümmel
150ml Weisswein
250ml Schlagobers
150g grüne kernlose Weintrauben
1 EL Estragon, fein gehackt
Die Hühnerteile waschen, trockentupfen und großzügig pfeffern und salzen. In einer großen Pfanne mit schwerem Boden ein wenig Öl erhitzen, darin die Hühnerteile von beiden Seiten kräftig anbraten. Sollten sie nicht alle auf einmal in die Pfanne passen, dann auch auf zweimal braten. Die Hühnerteile wieder herausnehmen und beiseite stellen.
Im verbleibenden Öl in der Pfanne nun die Zwiebel anrösten bis sie glasig wird, dann den Fenchel und den Kreuzkümmel zugeben und kurz mitrösten. Den Weisswein zugeben und ein paar Minuten einkochen lassen. Dann das Schlagobers angießen und ebenfalls aufkochen lassen. Die Hühnerteile wieder in die Sauce geben, ebenfalls 100g von den Weintrauben und den Estragon zufügen.
Die Hühnerteile rund 20min. sanft köcheln lassen, dabei einmal wenden. Wenn die Hühnerteile gar sind, diese nochmal aus der Sauce nehmen, die Sauce noch ein wenig einkochen lassen und mit Salz und Pfeffer würzen. Die Hühnerteile wieder in die Sauce legen und die restlichen Weintrauben drüberstreuen.
Die Hühnerteile mit der Sauce und Reis oder Baguette servieren. Dazu passen auch noch Fenchel oder Brokkoli, wenn man noch Gemüse dazu haben mag.
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