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Letzten Samstag war ich Mitglied des Kochtrupps vom Feldverein, der das wunderbare Dinner deluxe im Gasthof Traube in Vill gezaubert hat. Das Dinner ist sensationell gut geworden – und die Arbeit in der Küche hat unglaublich viel Spass gemacht!
Seit Anfang des Jahres bin ich Mitglied beim Feldverei. Ziel des Vereins ist es, Ungenütztes zu nützen. Dadurch ergeben sich auch immer neue Aktivitäten und Projekte, wie jenes im Gasthof Traube in Vill. Hier gab es einen Kreativwettbewerb zur temporären und alternativen Nutzung des Gasthofes, den der Feldverein mit anderen gemeinsam gewonnen hat. Und ein Event vom Gesamtprogramm war dieses Dinner deluxe, wo wir mit geretteten Lebensmitteln ein viergängiges Menü gekocht haben.
Schon in der Menüerstellung war ich eingebunden und im Team gemeinsam klügelten wir mit den verfügbaren Lebensmitteln ein tolles Menü aus. Am Samstag war ich dann kurz nach Mittag vor Ort und schon ging’s mit den Arbeiten in der Küche los.
Im Küchenteam vor Ort sind wir zu fünft, jedeR übernimmt ein Gericht bzw. eine Aufgabe, was dann auch gleich erstaunlich gut funktioniert. Ich habe überhaupt schon seit langem nicht so ein angenehmes miteinander Arbeiten erlebt. Wir kennen uns alle vorher nicht, das Vorbereiten der Speisen ist ja auch nicht ganz unstressig und trotzdem habe ich den Eindruck, wir verstehen uns alle gut und haben zudem noch einen irren Spass! KeineR redet obergscheit, alle packen zu, wenn es etwas zu tun gibt.
Mein Part ist die Polentasuppe, ich schnipple Zwiebeln und Rosmarin, setze die Suppe auf. Die köchelt dann zufrieden vor sich hin und muss nur ab und zu umgerührt werden, damit nichts am Boden ansetzt. Wir kochen auf Induktionsplatten, die die Claudia und Luzia vom Feldverein mitgebracht haben. In der alten Küche gibt es sonst nur einen Feststoffbrennofen (der nicht in Betrieb genommen wird) und einen alten Herd, in dem wir das Brot rösten.
Ich mache einen Rundgang durch die Räumlichkeiten: das WC betört durch alte Kacheln aus den 70er Jahren, in den alten Gaststuben stehen noch die Resopaltische. Im Saal, wo das Essen stattfinden soll, werden gerade die Tische hergerichtet: jeweils 2 Tische werden zu einem großen zusammenschoben, so entstehen 3 Tische mit je 8 Plätzen.
Der Saal hat auf drei Seiten Fenster und bietet ein gutes Ambiente das Essen im festlichen Rahmen. Die Crew, die für die Deko zuständig ist, feilt an den Gedecken, stellt Blumen bereit und rollen die Servietten kunstvoll auf.
Um 17h ist alles für den Empfang der Gäste bereit! In der Küche ist der erste Gang schon in der Endphase, Kristin brät noch die Champignons für die Suppe und würzt sie ordentlich. Der Gnocchiteig ist ebenfalls fertig und Joachim rollt recht professionell unzählige Kugeln aus dem Kartoffelteig, denen Simone auf dem Gnocchibrett ihr typisches Aussehen gibt. Elisabeth hat die Kräuter und Blumen für den Salat und die Deko fertig sortiert und bereitgestellt. Als die Gäste eintreffen, bekommen sie erstmal ihre Getränke, dazu knuspriges Brot mit Butter und Kräutern.
Als erster Gang wird dann die Suppe serviert, und ich bin mit meinem Werk durchaus zufrieden. Mit einem Marmeladetrichter füllen wir die Suppe in Gläser, als Einlage gibt es die Champignons gewürzt mit geräuchertem Paprikapulver und Winterheckenzwiebel drüber. Und es schmeckt allen!
In der Zwischenzeit bereitet Joachim in geübter Manier einen Backteig vor, um die Brennesel für den Zwischengang zu backen. Diese gibt es mit einer höllisch scharfen, aber auch höllisch guten Chilisauce. Kunstvoll in Tassen serviert, ist der Gang auch voll der Renner!
Als nächstes folgen die Blattsalate mit Wildkräutern und Blumen – richtige Kunstwerke. Als Hauptgang gibt es die Gnocchi – Joachim hatte noch darauf bestanden, sie nach dem Kochen in Butter anzubraten, und sie sind sowohl fluffig als auch knusprig-buttrig. Dazu gibt es Bärlauchsauce und die Restblümchen oben drauf.
Letzter Gang ist dann mein Topfenkuchen mit Minzpesto und Ringlottenmarmelade. Diese Kombination mit dem Minzpesto muss ich auch mal probieren, das ist wirklich super gelungen.
Dazwischen fallen natürlich immer die üblichen Küchenarbeiten an, in der uralten Küche gepaart mit ein paar Pannen. So läuft z.B. einmal der Geschirrspüler, und es muss spontan aufgewischt werden. Wir versuchen zwischendurch immer die Töpfe und das Zubehör zu waschen, dann müssen für jeden Gang die Teller vorbereitet werden und das schmutzige Geschirr in den Geschirrspüler wandern.
Zwischendurch stürzt Luzia immer wieder in die Küche und zeigt ihre Euphorie über den gelungenen Abend mit lauten Begeisterungsrufen. Und wir als Küchenteam sind auch sehr zufrieden mit unserer Arbeit und dem gelungenen Menü!
Unten stelle ich Euch noch das Rezept für die Polentasuppe zur Verfügung, einfach zu machen, aber super im Geschmack!
Und wer beim nächsten Dinner deluxe mit dabei sein will: am 19. August wird nochmal eines stattfinden, Anmeldungen unter feld-verein@gmx.at!
1 Zwiebel, fein gehackt
ein ordentlicher Schuss Weißwein
80g Polenta
1,2l Wasser
1 EL Rosmarin fein gehackt
1 Lorbeerblatt
1-2 Champignons pro Person, je nach Größe
geräuchertes Paprikapulver (Pimenton de la Vera)
Salz, Pfeffer, Öl
Grün von Frühlingszwiebeln, in Ringe geschnitten
In einem Topf ein wenig Öl heiß werden lassen, darin die Zwiebel andünsten. Mit dem Weißwein ablöschen und kurz einkochen lassen. Die Polenta unterrühren und mit dem Wasser aufgießen. Rosmarin und Lorbeerblatt zugeben, mit Salz und Pfeffer würzen. Die Suppe rund eine Stunde köcheln lassen bis die Polenta ausgequollen ist und die Gewürze gut durchgezogen sind.
Die Champignons in feine Scheiben schneiden. In gut heißem Öl rasch anbraten, mit dem Paprikapulver und ein wenig Salz abschmecken. Die Suppe in Gläser verteilen, jeweils 1-2 TL Champignons darauf setzen und mit dem Grün der Frühlingszwiebeln garnieren.
Das Rezept ist für 4 Personen, nicht für 30, wie ich sie vor Ort vorbereitet hatte…
Sehr schöner Beitrag zum Dinner Deluxe.
Liebe Grüße, Gertrud Tauber
architektur:lokal e.G.
danke dir 🙂
alex
Wau du hast alles super berichtet! Wäre gerne dabei gewesen, total interessant!