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Im Sommer haben wir 10 Tage in den Bergen um Briançon verbracht. Ich mag die Gegend ja. Mein Liebster wollte mir die Gegend mal im Winter zeigen, wie unwirtlich sie dann ist und voller Schnee und kalt. Deshalb haben wir diesmal unseren Frankreichurlaub in den Semesterferien dort begonnen. Aber mit Schnee war (wie bei uns) auch dort nicht viel: mehr grün als weiß, das ganze bei angenehmen Temperaturen.
Wir kommen am späten Nachmittag in Guillestre an. Es ist lustig, wenn man an Orte kommt, wo man sich schon auskennt. Wir bleiben bei der kleinen Kapelle an der Strasse stehen, an der wir im Sommer so oft vorbeigefahren sind. Dann wandern wir einmal um den Mont Dauphin und genießen das Panorama. Es ist weniger los als im Sommer und die Murmeltiere halten Winterschlaf.
Abends gehen wir in Guillestre einkaufen, der Fleischer kann sich sogar noch an uns erinnern. Leider ist sein Rillette grad aus, das beste, das ich je gegessen habe. Aber auch die Pastete ist nicht schlecht, zudem bietet er Käse aus der Region an. Also wenn ihr in Guillestre seid, unbedingt bei der Boucherie Philippe Girard vorbeischauen. Zu Käse und Rillette braucht ihr dann ein Pain de Patron – das bekommt ihr in der Boulangerie “La Guillestrine”, an der selben Strasse wie der Fleischer, ein bisschen weiter unten und auf der anderen Straßenseite. Dort gibt es auch Tartes des Alpes in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Natürlich müssen wir davon auch welche mitnehmen. Wer sie einmal selber ausprobieren will, findet hier das Rezept!
Die Nacht verbringen wir gleich beim Chapeau Napoléon – ein Felsen oberhalb von Gap. Gleich neben dem Stellplatz befindet sich eine große Pferdekoppel. In der Dunkelheit sehen wir nur ein paar Pferde und stellen am Morgen fest, dass die Koppel riesig ist. Die Pferde tollen dort nach Herzenslust herum.
Wir wandern gleich nach dem Frühstück auf den Aussichtsberg und fahren dann weiter nach Osten in die Nähe von Ancelle. Dort gehen wir eine Runde bis zum Sommet Sainte Philippe, von wo man einen wunderbaren Ausblick auf die Bergketten rundherum hat.
Auf der Fahrt in den Verdon besuchen wir Freunde in der Nähe von Barcelonette. An einem Regentag fahren wir weiter nach Süden. Abends regnet es in Strömen, aber als wir in der Früh aufwachen, lichten sich die Wolken schon. Es ist eisigkalt und die ganze Welt wirkt wie eingefroren.
Die Sonne kommt hervor, und wir brechen in der Nähe vom Balcon de la Meslca zu einer Querfeldein-Tour in Richtung Süden auf. Wir finden den optimalen Weg nicht, klettern durch die Felsen und kommen trotzdem auf dem Plateau oben an. Kahle Bäume recken sich in den Wind, das braune Laub ist trocken und raschelt unter unseren Füssen. Wir gehen bis an den höchsten Punkt weiter. Am Abbruch zur Schlucht halten wir den Atem an. Tief unten sehen wir den Fluss, der sich durch die Schlucht windet, darüber die steilen, roten Felswände, dahinter Berge voller Schnee.
Und alles ist menschenleer. Es scheint, dass nur wir an diesem Tag in der Schlucht unterwegs sind. Anschließend genießen wir die wärmende Sonne und kochen uns noch einen Kaffee vor der Weiterfahrt. Ich schließe die Augen, alles ist ruhig, so kann man mit sich und der Welt zufrieden sein.
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