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Lebensmittel, die eigentlich überall wachsen, per LKW quer durch Europa zu schicken, finde ich ziemlich sinnlos. Böse Zungen behaupten ja, dass ich deshalb immer so lange beim Einkaufen brauche, weil ich immer das Kleingedruckte lesen muss: nämlich woher die Ware kommt und was sonst noch alles in dem Produkt sein könnte. Nicht lange lesen musste ich, um zu sehen, dass es seit einiger Zeit Bio-Champignons aus Tirol gibt. Das steht nämlich dick auf der Packung.
Als die Bauernkiste Mitte Juni einen Tag der offenen Tür bei einigen ihrer Betriebe organisierte, musste ich natürlich sofort diese neue Champignon-Zucht der Familie Plank besuchen.
Zuerst irren wir ein bisschen herum, weil wir zuerst nur das Büro, aber nicht die Produktionshalle finden. Doch dann kommen wir gerade rechtzeitig für die erste Führung. Gleich beim Eintreten ist klar, dass die Champignonzucht kein nostalgischer Bauernhof ist, sondern eine industrielle Produktion von lauter gleichartigen Pilzen. In der Umkleide der Pflückerinnen müssen wir Schutzmäntel und -hauben anziehen und uns die Hände desinfizieren, um keine Krankheiten in die Produktion einzuschleppen.
Die Halle ist modern ausgestattet, um für das Wachstum der Pilze eine optimale Umgebung zu bieten. In sechs einzelnen Räumen durchlaufen die Pilze im Schnellverfahren ihren Frühling und Sommer bis sie im Herbst ausgewachsen sind und geerntet werden können. Dabei werden die Pilze auf fünf Wuchsebenen gezüchtet. In jedem Raum gibt es eine automatische Bewässerung, Temperierung und Beleuchtung.
Die Pilze selber wachsen auf mit Pilzsporen geimpftem Substrat. Dieses besteht im wesentlichen aus Pferdemist, Hühnermist, Stroh und Gips. Das ist auch der einzige Wermutstropfen an den regionalen Pilzen: das Substrat kommt nämlich auch Norddeutschland, obwohl es auch die Glückspilze in Tirol geben würde, die ebenfalls Pilzsubstrat herstellen. Aber immerhin wird der Rest des Substrates auf den Feldern der Familie Plank ausgebracht. Denn nach jedem “Durchgang” wird das Substrat aus den Wuchsräumen geholt und die Räume zur Gänze gereinigt und bei 70° desinfiziert. Dann beginnt ein neuer Zyklus der Pilzaufzucht.
Die Pilze stecken schon nach wenigen Tagen die Köpfe aus dem Substrat. Ständig wird kontrolliert, ob sich irgendwo Krankheiten eingeschlichen haben. Ab der 3. Woche werden die ersten großen Champignons geerntet. Dabei werden vor allem braune Champignons hergestellt, es gibt aber auch weiße. Die braunen Champignons sind unempfindlicher als die weißen, aber schmecken fast genau so. Wobei die Tiroler Bio-Pilze sehr fest sind und auch beim Kochen wenig Wasser verlieren. Pflückerinnen ernten die Pilze auf allen fünf Ebenen (in den oberen mit einem Wagen, den man oben einhängen kann), wobei sie die Pilze in die Boxen sortieren. Somit hängt die Qualität der Pilze auch viel von den Pflückerinnen ab.
Ein Plus für die Kunden in Tirol ist zudem, dass die Pilze innerhalb von 24h im Geschäft landen. Somit diese auch immer wirklich frisch und nicht ausgetrocknet wie ihre polnischen oder ungarischen Cousins. Für mich eine echte Alternative: bio und regional!
Da meine beiden Männer Pilze nicht sehr gerne mögen, habe ich mir mit ein paar von den Bio-Champignons aus Tirol einen leckeren Salat gezaubert. Mit einer ein bisschen süßer Marinade und zusätzlich grob gehackten Walnüssen!
100 g Tiroler Bio-Champignons
50 g Walnüsse
200 g gemischte Blattsalate
1 TL flüssiger, milder Honig (z.B. Akazie)
1 TL scharfer Senf
4 EL Sonnenblumenöl
1 EL Balsamicoessig
Salz, Pfeffer
Den Salat waschen und die Blätter in essfertige Stücke zupfen. Die Walnüsse grob hacken. Die Champignons putzen und in dünne Scheiben schneiden.
Für das Dressing zuerst den Honig mit dem Senf ordentlich verrühren. Dann das Öl drunterrühren und zum Schluss den Essig beifügen. Das Dressing mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Salatblätter mit dem Dressing vermengen, ein wenig Dressing aufbewahren. Die Champignons auf dem Salat verteilen, mit dem übrigen Dressing beträufeln. Mit den Walnüssen bestreuen.
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