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Mitte November fand das halbjährliche Treffen der europäischen Grünen in Lyon statt. Da wir nur vor Jahren mal für einen Tag dort gewesen waren (und das an einem grauen Wintertag), reiste ich einen Tag früher an, um noch etwas von der Stadt zu sehen.

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Vom Hotel fahre ich mit dem Bus hinauf ins Croix-Rousse. Dort gehe ich zuerst auf den Markt auf dem Boulevard de la Croix-Rousse. Händer bieten in herbstlicher Kühle ihre Waren an: Radieschen, Kartoffeln, Karotten. Käsestandln finde ich in Frankreich immer spannend, beim Wurststand von Laroche kaufe ich eine getrocknete “Rosette de Lyon”. Beim Bio-Markt bei der Kathedrale besorge ich für meine Mittagsjause auch Schinken und Käse.

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Vom Hügel des Croix-Rousse gehe ich weiter bergab. Ich mag das Viertel, wenig touristisch, durch die Hanglage durchaus reizvoll. Zudem finde ich hier ein paar begehbare Traboule. Traboule sind Gänge, die durch Hinterhöfe und Stiegen führen und so Abkürzungen zwischen Strassenzügen bilden. Früher wurden sie in Croix-Rousse benutzt, um die Seide bei Regen trocken von einer Strasse zur anderen zu transportieren. In der Altstadt verlaufen sie oft im rechten Winkel zu den bestehenden Strassen und verbinden die Häuser mit dem Flussufer. Leider sind in der Altstadt alle Traboule verschlossen und nur mit Führung zugänglich. Nur die Rue de Boeuf 22 mit dem “Tour rose” ist geöffnet. Auf meinem Stadtplan sehe ich noch ganz viele weitere dieser Gänge eingezeichnet, aber begehe nur ein paar von ihnen.

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Witzig fand ich auch die Gemälde auf riesigen Hauswänden, von denen es in Lyon einige gibt. Das bekannteste ist das “Fresque des Lyonnais Célèbres”, wo auf einem Bild alle berühmten Menschen aus Lyon dargestellt sind. Noch eindrucksvoller fand ich allerdings die “Mur des Canuts” in Croix-Rousse. Die Darstellung erweckt den Eindruck, dass hier mehrere Häuser bemalt sind, die sich hintereinander befinden, aber es ist nur eine einzige Betonwand. Zudem entdeckt man immer wieder neue Details, wenn man sich nähert oder seinen Blickwinkel ändert.

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Auf der Hinterseite der “Fresque des Lyonnais Célèbres” liegt übrigens die Bio-Bäckerei Saint-Vincent (49, quai St. Vincent). Dort gibt es wunderbares Brot, süßes Gebäck und mittags für die Jause auch pikante Brote und Mini-Quiche. In der Backstube gleich neben dem Verkaufsraum kann man auch zusehen, wie die Bäcker arbeiten. Sehr empfehlenswert!

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Die zwei Flüsse Rhône und Saône tragen viel zum Charme von Lyon bei. Überall ist man gleich am Wasser, die Häuser spiegeln sich darin, die Abendsonne zaubert Rottöne auf das Wasser. Zwischen den Flüssen liegt die Halbinsel mit den großen Einkaufsstrassen. Kochbuchfreaks sollten unbedingt im inCuisine am Place Bellecour vorbeischauen.

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In der Altstadt geht es schon sehr touristisch zu, vor allem in der Rue St. Jean gibt es viele typische Touristenshops. In den Strassen dahinter, in der Rue Tramassac und Rue du Boeuf, finden sich jedoch viel kleine Läden, wo handwerklich hergestellter Schmuck, Seidenprodukte und Töpfereiwaren angeboten werden. Zudem gibt es hier eine Menge netter Cafés und Kneipen.

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Abends treffe ich mich mit Freundinnen und wir essen in einem typischen Lyonner Bouchon auf der Place Sathonay. “Bouchon” kommt vom Korken der Flaschen, und so werden alte traditionelle Wirtshäuser bezeichnet, die auch ein eigenes Label tragen. Hier geht es vor allem deftig zu, es werden viele Innereien und Wurstwaren angeboten. Ich esse eine Blutwurst mit Äpfel, die aber im Gegensatz zu denen, die es oft hierzulande gibt, wenig Fettstücken enthält und mir sehr gut schmeckt. Zudem war der Wirt im “le Sathonay” sehr witzig und die Stimmung überhaupt sehr entspannt und familiär! Bekannte waren am gleichen Abend in einem neuen Lokal von Bocuse-Schülern – dem Casse-Museau – soll auch sehr gut gewesen sein!
Wollte am ersten Tag der Nebel über Lyon nicht so richtig aufreissen, so hatten wir die anderen Tage strahlend blauen Himmel und herrliches Herbstwetter. Gemeinsam mit Freundinnen laufe ich zur Basilique Notre-Dame de Fourvière rauf. Überall in der Stadt sieht man die Stufen, die auf den Hügel hinter der Altstadt führen, steil und schweisstreibend ist der Aufstieg selber. Dafür wird man oben mit einer super Aussicht über die ganze Stadt belohnt.

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Einen Schokoladeschock verpasse ich mir bei Bernachon. Der Chocolatier ist für seine heiße Schokolade bekannt, die süß-bitter und dickflüssig serviert wird. Dazu wählen wir einen Teller Macarons und jede ein kleines Törtchen extra. Als der Kellner mit der gesamten Auswahl an Törtchen auf einer riesigen Silberplatte daherkommt, würde ich am liebsten alle probieren! Aber ich nehme ein Schokotörtchen mit Krokantboden – herrlich! Aber auch die Törtchen mit Pistazien, die die anderen essen, sind superlecker! Billig ist es gerade nicht dort, aber ein Besuch lohnt sich unbedingt.

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Am letzten Tag, kurz vor der Abreise, fahren wir noch zum neuen Museum am Confluence – am Zusammenfluss von Saône und Rhône – hinaus. Das hochmoderne Gebäude erinnert mich ein bisschen an die Oper in Oslo, Stahl, Glas und Beton bilden sich ineinander verlaufende Flächen und fügen sich gut auf die Halbinsel des Zusammenflusses ein. Rundherum werden gerade ganze neue und hochmoderne Stadtviertel aus dem Boden gestampft.

Doch an diesem Tag ist alles ruhig, Menschen liegen in der Herbstsonne oder picknicken. Und die Kinder spielen auf dem Schriftzug von Lyon.

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