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Leider ist unser Garten nur sehr klein. “Briefmarkengroß” pflege ich zu sagen, maximal “handtuchgroß”. Dabei würde ich gerne auch richtig Gemüse anbauen. André hat mit einer Steinmauer zumindest ein großes Kräuterbeet angelegt, das seit Jahren erfolgreich bepflanzt ist. Dort wuchert Estragon, Salbei, Thymian, Zitronenmelisse und vieles mehr. Die Rahmenbedingungen sind auch erschwerend: 860m Seehöhe, westausgerichtet, viel Schatten wegen Bergen und Haus gegenüber.
Die kleine und steile Böschung gegenüber jenseits des kleinen Steinweges pflegen wir auch noch mit, obwohl die nicht mehr direkt zu unserem Garten gehört. Leider ist sie zu steil, dass man dort etwas richtig anbauen könnte. Aber der Vorteil vom Leben am Land und nah am Acker: dort siedeln sich immer wieder Pflanzen von benachbarten Grundstücken an und wuchern den Hang voll. Sei es bunte Blumen vom Wiesenstück weiter oben oder von den Nachbarn oder eben auch Wildkräuter. So gibt es auf dieser Böschung auch riesige Büschel wilden Oregano, auch Dost genannt. Am Anfang wollte ich ihn noch ausrupfen und bekämpfen, aber inzwischen liebe ich ihn sehr und verwende ihn reichlich in der Küche.
Vor allem im Frühling bevor er blüht, sind die Blätter zart und können gut verwendet werden. Der Geschmack ist normalem Oregano ähnlich, aber wesentlich bitterer und “bodenständiger”. So habe ich dieses Mal einen ganzen Buschen geerntet und damit ein leckeres Pesto gemacht. Ins Pesto dazu kam eine Knolle (ja richtig, Knolle, nicht Zehe) Knoblauch, aber im Ofen geröstet. Durch das Rösten wird der Knoblauch weich und süß, hat tolle Röstaromen und die Schärfe des rohen Knoblauchs ist verflogen. Dazu natürlich Nüsse, Gewürze und Öl.
Als Kontrast zu dem bitteren, kräftigen Pesto habe ich große Conchiglie (auf gut deutsch “Muschelnudeln”) mit einer Mischung aus Ricotta und Parmesan gefüllt und mit Käse überbacken.
1 Knoblauchknolle
30 g Dost
20 g Walnüsse
1/2 TL Kreuzkümmel
ein wenig gemahlene Chiliflocken
70 ml Sonnenblumenöl
1 Spritzer Zitronensaft
Salz, Pfeffer
pro Person 10 große Muschelnudeln (rund 250 bis 300 g)
250 g Ricotta
50 g Parmesan, fein gerieben
Salz, Pfeffer, eine Prise Muskatnuss,
Milch bei Bedarf
100 g Bergkäse, grob gerieben
Das Backrohr auf 200°C vorheizen. Die Knoblauchknolle oben ein wenig anschneiden, dass die einzelnen Zehen sichtbar werden. Mit ein wenig Öl beträufeln und für rund 30 min. im Backofen backen bis er weich ist und duftet. Ein wenig auskühlen lassen.
Die Dostblättchen von den Ästen zupfen und in eine Schüssel geben. Die Nüsse und Gewürze dazugeben. Die Knoblauchzehen aus ihren Häuten drücken und zugeben, dabei darauf achten, dass möglichst alles auch rauskommt. Vorsicht, klebt wie Hölle! Die Zutaten gemeinsam mit dem Öl fein pürieren, dann mit Zitrone, Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn das Pesto zu trocken ist, noch ein wenig Öl zufügen.
Wenn es geht, das Pesto einen halben Tag durchziehen lassen. Es schmeckt anfangs sehr “kantig”, wird aber mit der Zeit einfach phantastisch!
Die Muschelnudeln vorkochen, bis sie fast ganz durch sind. Ich habe nur eine Minute weniger Kochzeit genommen als angegeben. Abgießen und kalt abschrecken. Das Backrohr auf 180°C vorheizen.
Den Ricotta mit dem Parmesan mischen, wenn der Ricotta arg trocken ist, mit einem Schluck Milch cremig rühren. Mit Salz, Pfeffer und einer ordentlichen Prise Muskatnuss abschmecken. Je einen Teelöffel Ricottamischung in eine Muschelnudeln füllen und diese nebeneinander in eine Auflaufform setzen. Mit dem geriebenen Bergkäse bestreuen (es sollte nur ein bisschen auf jeder Nudel sein). Ein wenig heißes Wasser in die Auflaufform gießen, mit einem Deckel oder Alufolie verschließen und für 20 min. in den Backofen schieben.
Nach dieser Zeit den Deckel entfernen und den Grill im Backofen auf höchster Stufe einschalten. Die Nudeln darunter rund 5 – 10 min. gratinieren. Das kommt sicher darauf an, wie heiß euer Ofen ist. Die Nudeln dabei unbedingt beaufsichtigen! Mit Grill kann schnell mal was verbrennen. Wenn die Nudeln anfangen, braune Ecken zu bekommen, sind sie fertig.
Die Nudeln mit dem Pesto servieren!
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