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Gemütlich lassen wir die letzten beiden Tage in Südschweden ausklingen und schauen uns an der Küste von Bohuslän nördlich von Göteborg um. Die Gegend ist nicht so dicht bewaldet wie das Gebiet, das wir ganz am Anfang in Schweden weiter nördlich gesehen haben. Dafür ist die Küste felsig, zerklüftet und die Buchten mit Inseln jeder Größenordnung übersäht. Und auch hier bunte, vor allem rote Holzhäuser überall.
Wir machen einen Strandspaziergang auf Saltö. Wir besuchen die Felszeichnungen in Tanum. In früheren Zeiten war das Gebiet in einer wärmeren Klimazone, deshalb gibt es hier besonders viele Funde aus der Bronzezeit.
Ich muss unbedingt nach Fjällbacka, das kleine Dorf mit seinen vielen roten Häusern vor dem großen Felsen gleich hinter dem Hafen ansehen. Danach besuchen wir noch Hamburgsund wo wir leider nicht herausfinden, warum der Ort so heißt. An der Küste werden viele Hummer gefangen, aber leider ist gerade nicht Saison. Deshalb müssen wir mit einem ordentlichen Stück frischen Kabeljau vorlieb nehmen.
Auch am letzten Tag nochmal Feldküsten und entzückende Holzhäuser, diesmal in Mollösund, bevor wir die Autobahn inn Richtung Süden nehmen. Und beim Leuchtturm von Falsterbo den letzten Sonnenuntergang auf unserer Reise erleben.
In Hamburgsund kaufe ich im Fischgeschäft eingelegte Heringe von der “Heringsinsel” Klädesholmen. Zu Hause essen wir den Fisch auf Knäckebrot nur mit hart gekochten Eiern und Dill darauf – wie vom Fischhändler empfohlen. André ist er zu süß eingelegt, aber ich finde die süßlichen, zarten Heringsfilets sehr lecker.
Die letzte Etappe unserer Reise ist wenig spektakulär: wir nehmen die Fähre ab Trelleborg bis Travemünde, von dort fädeln wir uns bei Hamburg auf die A7 ein bis unsere heimischen Berge vor uns auftauchen.
Die Reise war die spannendste seit langem, wir haben Natur und ihre Schönheit mit ihrer ganzen Kraft erlebt. Die Farben des Nordens: tiefblau die Kälte und das Meer, leuchtendtürkis das Eis, blendendweiß der Schnee, orange die Stimmung der langen Sonnenuntergänge, wenn die Sonne unendlich lange tief über dem Horizont hängt, grün das flimmernde Polarlicht.
Momente des Glücks am Hochstand mit Weitblick über Lappland, beim Beobachten des Polarlichtes und beim Sonnenaufgang am Leuchtturm. Aber auch anstrengend bei Minusgraden, Schneestürmen, rutschigen Fahrbahnen und winterlichen Stellplätzen. Teilweise grenzwertig, erschöpft von den langen Fahrten, fast verzweifelt, als die Heizung nicht mehr anspringen wollte. Aber genau auf diese Art und Weise besonders intensiv.
Life begins at the end of your comfort zone
Weitere Beiträge zu dieser Reise:
- Nordexpedition I: Durch Schweden bis nach Lappland
- Nordexpedition II: Endlich Tromsø
Einfach wunderschön!
Super aussichten und sehr schöne Fotos. Jetzt hab ich Fernweh 🙂