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Ja, wir haben es wieder gemacht: wir sind dem Weihnachts- und Silvesterrummel entflohen, um ganze 2 Wochen auf Sardinien zu verbringen. Warum das alles? Weil wir zu der Zeit 2 Wochen frei haben, weil es eine Herausforderung ist, dann so zu reisen, wie wir es normalerweise tun, weil auch dort zu dieser Zeit kein Touristenrummel herrscht. Deshalb diesmal – verzeiht mir – eher ein Reiseeintrag und kein kulinarischer Eintrag. Denn obwohl wir es doch 3x in ein Kaffee auf einen guten Capuccino geschafft haben, waren doch fast alle Lokale zu Weihnachten zu und wir waren Selbstversorger. Natürlich haben wir alle lokale Spezialitäten im Supermarkt aufgestöbert und probiert, haben die lokalen Biere verkostet (das Ichnusa Spezial ist das beste…), haben Weine und Moscato di Sardegna probiert, lokales Gemüse und Mandrinen von Bauern gekauft, die an der Straße an Ständen ihre Ware anbieten. Aber doch standen andere Dinge im Vordergrund.
Wenn mich jemand fragt, was wir im Urlaub wohl am meisten getan haben, dann ist wohl die Antwort: auf Stränden rumgehangen und den Wellen beim Brechen zugesehen. Wir hatten einen elendslangen Strand mit türkisem Wasser zu Silvester, wir haben das Meer im Sturm beim Torre di Foghe beobachtet und waren von den sich überschlagenden Wellen fasziniert, haben deren Macht und Wucht am Kap gespürt. Wir haben kleine Buchten gefunden und Strände mit meterhoch Seetang. Wir sind durch riesige Dünengebiete im Westen der Insel gewandert, haben die dort wachsenden Pilze, Sträucher und Bäume bewundert. Auf Sardinien dürfen Gebäude nur 500m bis an die Küste stehen, dann muss ein Streifen frei bleiben, damit die Strände für alle zugänglich sind. Vorbildlich wie ich meine, das nützt allen und so ist die Küste frei von Feriensiedlungen und Hotelbauten.
Aber auch im Landesinneren waren wir, um Ausgrabungen anzusehen. Die Landschaft dort wechselt schnell, ist von Vulkanismus geprägt, von Schluchten durchfurcht. Bauernhöfe im Hinterland halten Kühe und Schafe. Die Schafe (wuschelig, neugierig und ängstlich) geben übrigens die Milch für den berühmten Pecorino Sardo, den ich mehrfach verkostet habe. Ein herrlich würziger Käse! Ist an der Küste viel touristische Infrastruktur (wenn auch im Winter alles geschlossen), so hatten wir im Landesinneren das Gefühl, dass hier die Menschen wirklich leben und arbeiten. Dass hier das echte sardische Leben stattfindet. Zu den Küsten hinab ziehen sich oft Olivenhaine, die gewaltigen Olivenbäume weit auseinanderstehend gepflanzt, dazwischen giftgrünes Gras.
Ich habe zwei unterschiedliche Sorten Kakteenfeigen geerntet und heldenhaft verkostet: die eine ähnlich wie eine süß-saure Maracuja im Geschmack, die andere süßer, beide mit ziemlich viel Kernen. Aber durchaus genießbar. Wir haben Arbusen bewundert und direkt vom Baum genascht. Wir haben das typische sardische Brot verkostet: hauchdünne, zerbrechliche Fladen, die dazu dienen, dass sie lange haltbar sind und von der Hirten mitgenommen werden können.
Die großen Attraktionen sind bei dieser Reise ausgeblieben, genossen haben wir die kleinen: den Regenbogen über dem Pan di Zucchero; wunderschöne Sonnenaufgänge, wenn die Luft noch frisch riecht; schon vor dem Frühstück in einen alten Olivenbaum klettern; die Begegnung mit den halbwilden sardischen Schweinen; Frühstück am Strand; das glatte Wasser, in dem sich Boote spiegeln; die verdörrten, verdrehten Äste in den Dünen, die gewaltigen Wolkenformationen, durch die die Sonne plötzlich durchbricht und natürlich die immer freundlichen Sarden.
Wieder habe ich gelernt, was es vor allem braucht, um das alles zu entdecken: man muss Zeit haben und sich Zeit zum Schauen nehmen, sich auch auf Kleinigkeiten und Unscheinbares einlassen.
In diesem Sinne: Schönes 2014 Euch allen!
Ach, Alex! Ich lieeeebe Sardinien. Wir waren ja auch schon 2x dort und haben dabei sommerliche Temperaturen genossen. Danke, dass Du uns auf Eure Reise mitnimmst – so beeindruckende Stimmungen und Fotos! Da bekomm ich auf der Stelle Lust, meine Koffer zu packen und das Land auch mal in der kalten und ruhigen Jahreszeit zu entdecken.
Pane Carasau – mhmmm. Ja, das schmeckt nach Sardinien.
In diesem Sinne: Auch Dir und Deinen Lieben ein genussvolles Neues Jahr 🙂
Liebe Grüße,
silvia
Wieder mal herrliche Bilder! Da bekomme ich gerade Lust den Koffer zu packen und nach Sardinien zu reisen.